Mit 16 Getreuen setzt Hermann Otto Blumenau, ein Apotheker aus dem Harz,
im Jahr 1850 nach Brasilien über. Seit Jahren verfolgt er hartnäckig
eine Idee: eine Kolonie im unbewohnten Dschungel. Dafür hat er von der
Regierung des jungen brasilianischen Staates Land gekauft und in der
deutschen Heimat Siedler geworben. Sie landen in der Provinz Santa
Catarina am Fluss Itajaí. Bald treffen sie auf die Kaingang und die
Xokleng – Indigene, die in dem Gebiet leben.
Heute ist Blumenau eine Großstadt mit mehr als 300.000 Einwohnern.
Mittendrin erinnert ein Mausoleum an den Stadtgründer, noch immer
sprechen viele Menschen hier und in der gesamten Provinz Santa Catarina
neben Portugiesisch auch Deutsch oder deutsche Dialekte. Was Blumenau
aber fehlt, ist ein Ort, der in ähnlicher Weise wie an den Stadtgründer
auch an die Kaingang und Xokleng erinnert, deren Schicksal mit der
deutschen Einwanderung so eng verbunden ist.
Wir erzählen am Beispiel der Stadt Blumenau die Geschichte der deutschen
Einwanderung nach Brasilien: von Hermann Otto Blumenaus schicksalhafter
Begegnung mit Alexander von Humboldt, seinem hoffnungsvollen Aufbruch,
ersten Rückschlägen und baldigen Erfolgen – und von den ersten Gerüchten
über "Indianerüberfälle" bis zum brutalen Vernichtungskrieg, der um 1900
gegen die Indigenen auch in den von Deutschen bewohnten Gebieten tobte
und sie fast gänzlich auslöschte.
Stefan Rinke, Professor für die Geschichte Lateinamerikas an der Freien
Universität Berlin, ordnet für uns die Geschichte Blumenaus in die
Geschichte Brasiliens ein und schaut vor allem auf die Politik gegenüber
der indigenen Bevölkerung bis heute. Und hin und wieder lassen wir auch
Hermann Blumenau mithilfe seiner Briefe und Tagebücher zu Wort kommen.
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Das Blumenau-Lied hat uns freundlicherweise Vox3 zur Verfügung gestellt:
Vox3 – "Das geht nach Blumenau (Germanic Folklore from the Itajaí
valley)"._
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